MEXIKO 2015

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Im Januar 2015 bereisten wir auf
6 Rädern die Halbinsel Yucatan und den Chiapas
Anreise mit Condor-Direktflug von Frankfurt, Start und Ziel Cancun.
Die Räder:
Christiane auf dem ICE-Sprint
Bert auf dem Gekko von HP-Velotechnik
Die Ausrüstung:
4 wasserdichte Vaude Packtaschen und 3 wasserdichte Rollen gefüllt mit Zelt, Schlafsack, Reifen, Schläuchen, Werkzeug etc.

Nachdem wir unsere Dreiräder aufgebaut haben, fahren wir zur Fähre in Cancun. Zuerst wollen wir uns zwei Tage auf der Isla Mujeres entspannen.
Die  Caribean Queen braucht 40min für die Überfahrt. Nach dem Beladen macht die Crew erst mal ein Schläfchen. So entspannt kann es weiter gehen. Später auf dem Rückweg stellen wir fest, daß die Katamarane von UtraMar viel schneller sind und auch der Dreiradtransport einfacher ist. Na ja, einmal nostalgisch und einmal effektiv geschippert.

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Beim Bezug unserer Posada zeigt sich mal wieder, Liegedreiräder passen auch in die kleinste Hütte. Die Isla Mujeres, ehemals ein Fischerdorf, lebt heute vom Tourismus. Bert hat sie die Insel der  Golfcars und LifeBarbies getauft. Es ist schon lustig, wenn auf der Uferstraße sich Golfcar an Golfcar reiht meist mit dicken oder schicken Amerikanern.
Aber für ein paar Tage kann man  hier gut relaxen. Auf der nördlichen Seite der Insel gibt es auch einsame Stellen zum Schwimmen und Lesen und Christiane konnte stundenlang Fregattvögel beobachten.
Abends auf dem Zocalo, dem zentralen Platz in jedem Ort gibt es Tacos, Churros und anderes typisch mexikanisches Essen.

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Es geht weiter nach Puerto Morelos, einem angenehm ruhigen Ort. Sein Wahrzeichen ist der schiefe Leuchtturm, Ergebnis eines Hurrikans. Abends auf dem Markt stellen Künstler und Handwerker aus. Wir haben ein paar wirklich schöne Lesezeichen von Monica Carassco mitgenommen. Die nehmen keinen Platz weg in den Fahrradtaschen und wer weiß , was noch kommt. Ein nächtliches Konzert mit Querflöte, Harfe und Didgeridoo neben unserer Posada Amor wiegt uns in den Schlaf.

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An der Küste entlang gibt es keine Nebenstraßen, also weiter auf dem Seitenstreifen der MEX 307. In Playa del Carmen finden wir nach einigem Suchen eine günstige Unterkunft. Bleibender Eindruck ist ein voller, lauter Strand und eine langgezogene Touristen-Meile. Dafür kann man dort
als Touristen-Attraktion Voladores sehen, die sich nach altem Maya-Brauch kopfüber von einem Mast herunterkreiseln lassen.
 

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Ein Muss auf Yucatan ist der Besuch einer Cenote. Diese wassergefüllten ober-und unterirdischen Kalkstein-aushöhlungen sind Teil des vermutlich größten Unterwasserhöhlensystems der Erde. Wir fahren zu der von einer Maya-Comunidad betriebenen Cenote Dos Ojos, die gut besucht ist, sich aber wirklich lohnt. Dafür haben wir die Jaguar-Cenote fast für uns allein und Christiane springt mutig aus ca. 4m Höhe in das klare, kühle Wasser.

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Die Mayastätte Tulum ist wirklich traumhaft schön am Meer gelegen. Wenn man früh als erster auf der Anlage ist, kann man für sehr kurze Zeit  die Atmosphäre genießen, bevor der ganz große Besucheransturm beginnt.

 

 

 


Die Iguanas lassen sich aber beim Sonnenbaden nicht stören.

Unser nächstes Ziel ist Coba, die größte Maya-Siedlung Nordost Yucatans, die noch im späten 15.Jh. bewohnt war und nie von den Spaniern entdeckt wurde. Pünktlich um 8Uhr stehen wir am Eingang. Mit den eigenen Dreirädern dürfen wir nicht hinein, also gehen wir “fremd” mit Leihrädern. In der Anlage fährt man auch auf den alten, von den Maya künstlich angelegten “weißen Straßen” (sakbe), die sich oft schnurgerade durch den Busch ziehen. Wir steuern als erstes die 42m hohe Pyramide Nohoch Mul an, die man besteigen darf. Oben am Tempel setzen wir uns auf die Stufen und genießen den tollen Ausblick. Dann erkunden wir in Ruhe die Anlage mit der berühmten Stele 1 mit Hieroglyphen und wichtigen  Datumsangaben. In der Nähe vom Eingang liegt ein gut rekonstruierter Ballspielplatz vom Maya-Typ mit Schrägböschung, Zielringen und Markierungssteinen. Dort steht auch eine Ceiba, der heilige Weltenbaum der Maya.

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Von Coba lohnt sich ein Ausflug zur Punta Laguna, die in einem Naturreservat liegt. Der Ort wird von Indigenas verwaltet. Man kann dort wunderbar schwimmen, in eine kleine Cenote absteigen, Kayak fahren und wandern. Es gibt auch eine Zip-Line (Tiroleser), die über einen Teil des See führt. Abends sind die Touristen weg und  mit Zelt kann man auch übernachten. Ein netter Einheimischer begleitet uns auf einer kleinen Wanderung und zeigt uns Spinnenaffen, die sich grazil durch das Geäst bewegen. Bei einer Maya-Frau erstehen wir noch  mit bunter Wolle kunstvoll bestickte Beutel mit Tiermotiven. Wir fahren dann zurück über Tulum nach Punta Allen, dem südlichsten Zipfel an der Küste von Tulum.

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Die Fahrt nach Punta Allen ist gespickt mit großen Steinen und Wasserlöchern. Der Weg führt über eine schmale Landzunge zwischen Lagune und Meer. Wir brauchen für die 40km 6h, aber die Autos waren mit 2-3h auch nicht besonders schnell. In Punta Allen finden wir einen schönen Platz zum Zelten. Zum Baden war es viel zu stürmisch und auch etwas kalt. Auf dem Campingplatz freunden wir uns mit Karla und ihren beiden Hunden Chip und Chep an. 

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Glücklicherweise müssen wir nicht den gleichen Weg zurück fahren. Am Mini-Supermarkt konnten wir ohne Probleme ein Boot für die Überfahrt aufs Festland organisieren. Weiter geht es durch das Biosphärenreservat Sian Ka`an, erst durch ausgedehnte Mangrovensümpfe mit vielen Vögeln und dann durch den Dschungel, weiter nach Felipe Carillo Puerto.

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Es gab auch ein paar Tage mit Regenschauern, aber die Sonne kam meist schnell wieder hervor. An allen Ortsein- und ausgängen verlangsamen Topes (Schwellen) den Verkehr. Dort verkaufen oft Händler Obst, Getränke und leckeres Straßenessen. Das nächste Relax-Ziel ist die Lagune von Bacalar. Das Wasser leuchtet in verschiedenen Farben und die Mexikaner schwören auf die gesundheits- und schönheitsfördernde Wirkung des Mangrovenschlamms.

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Auf dem Weg nach Kohunlich macht ein Truck mit Zuckerrohr Appetit , und der nächste Stand mit süßen Tamales ist nicht weit. Das im Rio-Bec-Stil erbaute Kohunlich betreten wir als letzte Besucher an diesem Tag und wir wandeln allein durch die im traumhaften Dschungel gelegene Anlage. Die riesigen, ehemals roten Stuckmasken des Maya-Sonnengottes Kinich Ahau begleiten uns links und rechts beim Aufstieg zum Tempel der Masken. Und dazu der abendliche Urwaldsound. Unvergesslich!

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Unter jedem Hügel in Yucatan kann man Mayastätten vermuten und manchmal auch sehen. Pickups sind in Mexiko angesagter als Fahrräder, aber man sieht sie doch und vor allem Transporträder. In Chetumal, der Hauptstadt vom Bundesstaat Quintana Roo sehen wir das erste Mal ein Rennrad-Team und kurz darauf ein fürsorgliches Schild am Straßenrand. Im Museo de la Cultura Maya tauchen wir kurzweilig ab in den Maya-Kosmos mit Himmel, Erde und Unterwelt. Außerdem werden dort Wechselausstellungen von Künstlern gezeigt. Empfehlenswert!

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Von Chetumal geht es dann mit dem Nachtbus nach San Christobal de las Casas, Chiapas. Der Busverkehr läuft im Mexiko wie wir es von unserer Bahn gerne hätten, die Karten bekommt man unkompliziert und günstig am Schalter, die Busse fahren pünktlich, sie sind sauber und unsere Dreirädern werden ohne Diskussion in den Stauraum gepackt.
Angekommen in San Christobal empfängt uns gleich ein buntes Treiben auf den großen Plätzen. Indigenas aus den umliegenden Bergland verkaufen allerlei Textilarbeiten, die wohl meistens aus Guatemala kommen.

San Christobal ist auch die Stadt der Konditoreien, wo es diese leckeren Schokomäuse gibt.

unten: Street Art, heute und ein paar hundert Jahre älter.

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Auf dem Markt von St.Christobal gibt es alles was man zum Leben braucht. Rechts: Yuca (Manjok) hier in  Honig eingelegt.
Neben den bekannten Lebensmittel findet man auch eine Reihe regionale Früchte, die wir natürlich gerne probieren.
Uns hat es immer am besten auf den Märkten geschmeckt. Einfaches, gutes Essen bieten auch die vielen Straßenküchen, so wie unten rechts vom Transportrad.

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Weiter geht es nach Comitan. Wir haben uns diese Route deutlich voller vorgestellt. Die LKW-Fahrer sind erstaunlich rücksichtsvoll, manchmal wird der Verkehr einspurig durch enge Ortschaften gelotst, siehe Bild oben. 

rechts: Steile Straßen in Comitan unsere erste Station nach San Christobal.

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Vor einem Mini-Supermarkt entdecken wir eine Mayafrau, die nach einem über tausend Jahre alten traditionellen Verfahren Stoff webt. Dabei wird ein Rückengurt benutzt und der obere Teil des Webstuhls an einem Baum bzw. Ersatzbaum befestigt. Wir haben natürlich vorher höflich gefragt, ob wir ein Foto machen dürfen.

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Auf dem Weg in den Nationalpark Lagunas de Montebello werden wir von einigen Pickups überholt, die gerade Einheimische vom Markt zurück in Ihre Dörfer bringen. Die Passagiere haben sich sehr über die Gringos gefreut, die mit vollem Gepäck über die Berge strampeln. 

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Manchmal sind die Straßen in Chiapas ziemlich steil, hier sind es ca.15%. mit dem Trike kann man sich aber sehr langsam hochkurbeln. Auch unter 4 km/h wackelt da nichts.

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Auf dem Weg nach Las Nubes geht es über eine Brücke, die wir erstaunlich gut befahren konnten, ohne dabei in den Spalten zwischen den Rohren stecken zu bleiben. In Jerusalem kaufen wir uns noch ein paar tomatenähnliche Früchte. Diese Baumtomaten (Tamarillo) sehen nicht nur aus wie Tomaten, sondern schmecken auch so ähnlich, sind aber viel aromatischer als unsere Supermarkttomaten und sie haben eine harte Schale.

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In Las Nubes finden wir, im Centro Ecoturistico, einen schönen Platz für unser Zelt. Wir sind hier leider erst in der Dämmerung angekommen, aber für ein Bad in Fluß hat es noch gereicht. Am nächsten morgen machen wir eine Wanderung rings um die türkisfarbenen Wasserfälle. Ein Ausflug, der uns mit traumhaften Aussichten und eindrucksvollen Naturschauspielen belohnt. 

Manchmal sind die Wege doch zu steil, auch für ein Trike. Da hilft dann nur schieben

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Wir begegnen einer Familie, die mit Macheten von der Waldarbeit kommen. Der Junge hat einen jungen Specht gefunden , den er  zu Hause aufziehen will.
 

Die Nacht haben wir in einem Dorf  an einer anderen Stelle des Rio Santo Domingo verbracht. Morgens müssen wir uns erstmal mühsam aus dem Tal wieder nach oben strampeln, aber die Natur ist  grandios hier.

 

Der Tunnel Flor del Cafe ist schon etwas in die Jahre gekommen. Die Durchfahrt ist nicht gerade angenehm. Zum Glück ist ziemlich schnell Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

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Wir fahren ins Land der Roten Aras. Las Guacamaya eine Öko Lodge und Schutzprojekt am Rio Lacantun.
Die Kühe unterwegs sind immer sehr neugierig und folgen uns mit ihren Blicken.

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Wir finden einen schmalen Wanderpfad durch den Urwald.  Über umgestürzte Baumstämme auf denen lange Reihen von Blattschneiderameisen große Blattstücken ins Nest transportieren. Direkt über uns in den Bäumen sucht eine Brüllaffenfamilie nach Nahrung und  markiert immer wieder lautstark ihre Anwesenheit

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Unterwegs nach Benemerito de las Americas fahren wir ein Stück gemeinsamen Weg mit diesen beiden Schülern.

Stop an einer Straßenkreuzung. Erst schlürfen wir  die Kokosnuß leer. Danach wird sie mit der Machete geteilt und wir bekommen das noch weiche Fleisch mit pikanter Chilli Soße serviert.                                    Dann geht es weiter nach Frontera Corozal. Im kleinen Hafen vertäuen die meisten Bootsführer  schon ihre Boote. Glücklicherweise können wir noch eins chartern, das uns nachmittags noch nach Yaxchilan bringt, das mitten im Urwald am Fluß liegt.

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YAXCHILAN am Grenzfluss Rio Usumacinta ist nur mit dem Boot zu erreichen. Eine beeindruckende Anlage aus der klassischen Maya-Periode(ca. 300-900 n.Chr.) umgeben von Urwald. YAXCHILAN war ein bedeutender eigenständiger Stadtstaat im Mayazentralgebiet. Unten der Palacio del Rey, der Königspalast.

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Wir starten früh nach Bonampak und legen an der ersten Großen Kreuzung einen Frühstücksstop ein.
Die Taxifahrer, die auf Kundschaft warten, inspizieren neugierig unsere Trikes, derweil wir auf unser  traditionelles deftiges Eierfrühstück mit Tomaten, Bohnenmus und Tortillas warten. Das Huhn hat seine Arbeit getan und geht Sandbaden mit den anderen.
Bonampak liegt in der Selva Lacandona und wird von den Lacandonen, einer ethnischen Minderheit, verwaltet. Wir müssen unsere Trikes mit Sack und Pack stehen lassen und werden mit einem Auto die letzten 9km gefahren. Es ist eine relativ kleine,
vom Regenwald umschlossene Anlage, deren Besonderheit die berühmten Wandmalereien in dem Templo de las Pinturas auf der Acropolis sind, von der man einen grandiosen Ausblick in den Urwald hat.

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Wir übernachten im Lacandonendorf Lancanja Chansayab. Von hier aus gibt es einen schönen Wanderweg zu einem Wasserfall, wo man wunderbar baden kann. Wir haben nicht schlecht gestaunt, als dort mitten im Wald jemand stand, um eine Gebühr für das Baden zu nehmen. Hier findet man noch ursprünglichen Urwald, aber der Holzeinschlag und Besiedlungsdruck ist
doch überall spürbar.

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Die Brüllaffen sitzen mitten an der Straße und fressen den Baum kahl. Der geschlossene Wald ist weit weg. Dazwischen liegt hauptsächlich Weide- und Ackerland. Wir fahren heute über 140km bis nach Palenque. Da brauchen wir mal eine kräftige Mahlzeit. Das auf dem Tonnengrill zubereite Huhn mundet vorzüglich und uns werden große, gegrillte Zwiebeln und ein riesiger Stapel frischer Tortillas dazugelegt. Wir sehen wohl so aus, als ob wir es nötig haben.

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Palenque ist für uns ein guter Startpunkt zu den 8km außerhalb liegenden beeindruckenden Palenque-Ruinen, von denen bis jetzt nur ein kleiner Teil ausgegraben wurde.  In dem angeschlossenen Museum kann man viele interessante Exponate bewundern.
In der Stadt trifft man sich abends auf dem Zocalo oder tanzt im  Kulturhaus zur Marimba. In einem Minilädchen mit 2 Stühlen trinken wir ein Heißgetränk aus frisch gemahlenen Kaffee-und Kakaobohnen.

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Merida sollte man auf jeden Fall besuchen, aber Vorsicht vor den roten Bussen. Die haben immer Vorfahrt! Auf dem Märkten gibt es das leckerste Essen. Hier wird gleich Relleno Negro für uns zubereitet. Die Stadt ist gerade in Volksfeststimmung. Yukatekische Folkloretänze und Musik locken die Menschen auf den Plaza Grande. Die Stadt hat Straßen für  Autos gesperrt und ganze Familien fahren Rad  mit zum Teil kreativen Eigenbauten.

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Überall begegnet man dem lockeren Totenkult der Mexikaner. Am Tag der Toten isst und trinkt man mit ihnen,
denn solange man im “Reich der Erinnerten” ist, kann man aus dem Jenseits zu Besuch kommen.
Warum die kleine Kolonialstadt Izamal den Beinamen “gelbe Stadt” trägt, ist nicht schwer zu erraten.
Jedes Gebäude leuchtet in ockergelber Farbe. Ein bißchen werden wir an potemkinsche Dörfer erinnert, weil hinter den Fassaden und großen Holztüren oft nur Ruinen sind.

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Von Izamal geht es weiter, durch Yukatan, das platt wie eine Flunder ist, nach Valladolid.
30 km entfernt liegt  Ek Balam, gut für einen Tagesausflug. Hauptattraktion in Ek Balam “Strahlender Jaguar” ist die grandiose Stuckfasade an der Hauptpyramide. Sie wurde erst 1998 entdeckt und ist einzigartig in ihrem Erhaltungzustand und ihrer künstlerischen Ausführung.
Entsprechend groß ist auch der Andrang der Besucher, die Hotelburgen von Cancun sind auch nicht so weit.

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Irgenwann geht leider jede Tour zu Ende. Wir gönnen der Katze noch eine Pause vom Mäusefangen auf dem Trike und finden noch einen kleinen Stand mit phantasievollen Tieren, aus Draht und Wolle. Die Entscheidung fiel schwer, aber es gab nur Platz für ein “Moreco”. Jetzt bleibt nur noch mit Rad und “Mehr”gepäck zum Flughafen zu fahren, ordentlich das ICE Sprint und das Gekko fx zu zerlegen und dann ab nach Hause.
 

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Übrigens:Wir hatten nie Stress mit dem Autoverkehr, im Gegensatz zu den Warnungen vor unserer Abfahrt. In Yucatan, Quintana Roo und Chiapas war es jedenfalls kein Problem.